Ulrike Riepenhausen: Unsere Freundschaft zu Montargis

Vor 30 Jahren, zum Karneval 1988, las ich in der Zeitung eine Anfrage des Verkehrsvereins, der Quartiere suchte für Gäste aus Montargis. In mir erwachte der Wunsch, mein Schulfranzösisch mal wieder zu aktivieren und ich meldete mich. So entstanden unsere ersten Kontakte zu Montargis. Das Ehepaar, das mein Mann und ich beherbergten, lud uns daraufhin im Mai desselben Jahres zur Cavalcade nach Montargis ein. Das war – wie beim Karneval – ein Umzug von geschmückten Wagen und Tanz- und Musikgruppen durch die Straßen, nur waren die Wagen mit bunten Blumen bzw. Papierblumen aufwendig geschmückt. Wir lernten in diesem Jahr bereits das Ehepaar Manoue und Claude Matthews kennen, beide in der Partnerschaft mit Greven sehr aktiv.

Im Jahr 1988 fand auch das Jubiläum 20 Jahre Partnerschaft zwischen Greven und Montargis statt. In diesem Zusammenhang beherbergten wir ein weiteres Ehepaar aus Montargis. Unsere zuerst genannten neuen Freunde zogen kurze Zeit darauf in die Pyrenäen. Wir pflegten weiterhin Kontakte zu ihnen und zu neuen französischen Gästen aus Montargis  während der Karnevalszeit, konnten aber keine Personen  aufnehmen, da unser Gästezimmer als zusätzliches Kinderzimmer umfunktioniert werden musste.

Ein paar Jahre später meldete ich dann unser Interesse,  Gäste aus Montargis aufzunehmen, wieder an.  So hatten wir jedes Jahr zur Karnevalszeit Besuch  aus unserer Partnerschaftsstadt, oft die jeweils amtierende „Reine de Montargis“ oder ihre Ehrendamen (Dauphines). Nach Montargis fuhren wir auch wieder, beherbergt bei Claude und Manoue Matthews.

Seit dem Jahr 1999 pflegen wir eine enge Freundschaft mit Chantal und Alain Simon. Beide kommen seit 1993 jedes Jahr zum Karneval nach Greven. Seit nunmehr fast 20 Jahren sind sie für jeweils ein paar Tage Gäste in unserem Haus. Im Gegenzug fahren wir regelmäßig zur Wahl der „Miss Montargis“ in unsere Partnerschaftsstadt und werden natürlich bei unseren Freunden aufgenommen. Es ist aber nicht  Partnerschaft oder eine nur daraus resultierende Freundschaft. Es ist vielmehr eine ganz tiefe Freundschaft geworden, die uns verbindet, man ist eine Familie geworden, und man besucht sich auch aus privaten Gründen, z. B. bei runden Geburtstagen.

Natürlich haben wir durch diese Freundschaft viele andere Montargois kennen gelernt. Auch in vielen von ihnen haben wir neue Freunde gefunden.

Darüber hinaus möchte ich die Großzügigkeit der Vereine „Comité Miss Montargis“ mit Chantal Simon als Präsidentin und „Amis de Greven“ mit Alain Simon als Präsident und Nachfolger von Claude Matthews erwähnen. Beide Vereine freuen sich immer riesig, wenn eine kleine oder auch größere Delegation aus Greven nach Montargis fährt, sei es zur Wahl der Miss Montargis oder aus einem anderen Anlass. Und – egal, wieviele aus Greven angereist kommen -, immer werden sie herzlich empfangen und zum Essen eingeladen, oft von jedem Verein. Da sowohl das Comité Miss Montargis als auch das Comité Amis de Greven nur geringfügig finanzielle Unterstützung durch ihre Stadt bekommen, zahlen die Mitglieder das Essen für sich und die Grevener Gäste aus eigener privater Tasche. Diese Großzügigkeit verdient unseren besonderen Dank und Anerkennung.

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Author:
Ulrike Riepenhausen